Photovoltaik in Deutschland ist eine Erfolgsgeschichte. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (kurz EEG) hatte in der Vergangenheit maßgeblichen Anteil daran. Infolge der kontinuierlichen Kürzung der Einspeisevergütung auf aktuell 12,20 Cent je Kilowattstunde (kWh) Solarstrom und einem derzeitigem Netzstrompreis von etwa 28 Cent je kWh heißt das neue Gebot der Stunde jedoch nicht mehr Einspeisen, sondern Eigenverbrauchsoptimierung mit Photovoltaikanlagen.
Dass diese Entwicklung keineswegs zu einem Rückgang der Photovoltaik in Deutschland geführt hat, zeigen folgende Zahlen: 2015 hat sich die Produktion von Photovoltaikanlagen im Vergleich zum Vorjahr um rund 4,8% erhöht. Der Anteil der Photovoltaik am gesamten deutschen Brutto-Strommix lag bei ca.6%.
Die Verpflichtung Deutschlands, bis zum Jahr 2050 den Anteil der Erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch auf mindestens 80% zu steigern, ist der maßgebliche Antreiber für die steigende Zahl der installierten Photovoltaikanlagen.
Montage und Installation einer Photovoltaikanlagen sollten ausschließlich durch Fachbetriebe vorgenommen werden. Unsere kompetenten Fachpartner in Ihrer Nähe helfen Ihnen gern dabei.
Die Photovoltaikanlagen werden mit einer Unterkonstruktion auf der vorhandenen Dacheindeckung angebracht und eignen sich somit besonders für Bestandsimmobilien, bei denen PV nachgerüstet werden soll. Die Module werden in geringem Abstand zu den Dachziegeln angebracht, wobei unbedingt auf eine ausreichende Luftzirkulation hinter den Modulen zu achten ist. Bei der Installation ist besondere Vorsicht geboten, um weder Dachziegel noch die Dämmung zu beschädigen.
Bei Ziegeldächern, die in Deutschland am weitesten verbreitet sind, werden zur Montage der Unterkonstruktion Haken in die Dachsparen geschraubt. Auf die Haken montiert der Installateur anschließend Schienen, in denen die Solarmodule befestigt werden. Je nach Modulart können diese verschraubt, eingehängt oder auch mit Klammern befestigt werden. Eine Alternative zu herkömmlichen Solar Auf-Dach-Anlagen sind in-Dach-Systeme.
Trotz eines geringen Wartungsbedarfs bei PV-Anlagen darf dieses Thema nicht außer Acht gelassen werden. Eine Photovoltaikanlage besteht aus verschiedenen Komponenten, die zum einen den äußeren Einflüssen unterschiedlich stark ausgesetzt sind und zum anderen unterschiedlich hohe Lebensdauern haben. Besonders gering ist der Wartungsaufwand bei Solarmodulen. Insbesondere die hochwertigen Glas-Glas-Module von Solarwatt sind sehr langlebig und extrem robust. Im Vergleich dazu treten bei Verkabelungen und Wechselrichtern eher Beeinträchtigungen auf, die durch regelmäßige Wartungen schnell behoben werden können.
Bei der Installation einer PV Anlage sind immer auch rechtliche Fragen zu beachten. Dazu gehören u.a.:
Für die Installation einer Photovoltaikanlage auf einem normalen Hausdach ist in der Regel keine Genehmigung erforderlich, da das Anbringen als bauliche Maßnahmen gilt. Für die Installation an denkmalgeschützten Häusern gelten Sonderregeln. Weitere Ausnahmefälle sind, je nach Bundesland, Anlagen, die aus dem Gebäude herausragen oder Vorgaben die aus örtlichen Bebauungsplänen hervorgehen.
Geltende Bauordnung beachten
Informieren können Sie sich zu den jeweiligen Vorschriften in den geltenden Bauordnungen. Prüfen Sie, ob und welche Veränderungen an der Umgebung vorgenommen werden dürfen, um die Leistung der PV-Anlage zu verbessern.
Bezogen auf das natürliche Umfeld einer geplanten Anlage gilt besondere Vorsicht. Die Bauordnungen geben vor, inwieweit die Umgebung an die Erfordernisse einer Photovoltaikanlage angepasst werden darf. Darunter fällt beispielsweise, ob ein Baum gefällt werden darf, um die Verschattung zu verhindern.
Einspeisevergütung
Ein weiteres rechtlich relevantes Thema ist die Finanzierung einer Solaranlage. Dazu gehört unter anderem die Einspeisevergütung, die im EEG vom Gesetzgeber festgeschrieben wurde. Darunter ist ein festgelegter Betrag zu verstehen, den Anlagenbetreiber für die Einspeisung des Solarstroms aus ihrer Anlage vom Netzbetreiber erhalten. Aufgrund der niedrigen Vergütung ist dieses Modell vor allem bei Neuinstallationen nicht mehr relevant.
Eine weitere Finanzierungsmöglichkeit bieten die sogenannten Solarkredite. Verschiedene Banken, darunter die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bieten Verbrauchern Kredite für die Anschaffung und Installation einer Photovoltaikanlage an.
Eigenverbrauch des selbst erzeugten Solarstroms optimieren
Was bedeutet es, den Eigenverbrauch zu optimieren? Im Mittelpunkt steht der Gedanke, möglichst viel des selbst erzeugten Solarstroms im eigenen Haushalt zu verbrauchen. Je mehr kostenloser Solarstrom durch den Anlagenbetreiber verbraucht wird, desto geringer ist der Bedarf an teurem Netzstrom.
Dass sich das lohnt, zeigt eine Rechnung: Wer Solarstrom produziert und diesen ins Netz einspeist, bekommt eine Vergütung von unter 12 Cent je kWh. Wird später Netzstrom für rund 29 Cent je kWh eingekauft, zahlen Sie für den verbrauchten Strom trotz Photovoltaikanlage rechnerisch noch ca. 17 Cent. Der erzeugte Strom, der selbst verbraucht wird, muss nicht vom Versorger eingekauft werden. Er schlägt nur mit den sogenannten "Gestehungskosten", also den deutlich geringeren Kosten für seine Erzeugung (zwischen 7,23 und 11,54 Cent) zu Buche.
Wie erreichen Sie einen möglichst hohen Eigenverbrauch? Kombinieren Sie Ihre Solaranlage mit einem Stromspeicher. Dieser speichert den überschüssigen Strom solange, bis Sie ihn wirklich benötigen. Da der Stromverbrauch in den Abendstunden und an den Wochenenden am höchsten ist, können Sie in dieser Zeit den gespeicherten Strom anstelle des teuren Netzstroms nutzen.
Ein hoher Eigenverbrauch sorgt als zum einem für eine niedrige Energierechnung und zum anderen für mehr Unabhängigkeit. Denn je weniger Netzstrom Sie benötigen, desto unabhängiger werden Sie von Ihrem Energieversorger.